180 ALGERIEN. der
oft
heftigen
Seewinde
Als
Winterstation
besucht.
Für
die
Bereisung
des
Küstenlandes
und
der
Hochsteppe
sind
April,
Mai
und
November,
für
die
Sahara
Februar
und
März
die
günstigsten
Monate.
Beliebte
Reise-
ziele
bilden
in
der
Provinz
Oranien
Oran,
Tlemcen
und
Figig,
in
der
Provinz
Algier
Teniet
el-Haâd,
Miliana,
Hammam
Rhira.
Bïida,
Fort-Natio-
nal
und
Michelet,
in
der
Provinz
Constantine
Bougie,
der
Chabet
el-Akra,
Constantine,
Timgad,
El-Kantara
und
Biskra.
Die
Eisenbahnen
sind
mit
Ausnahme
der
Linien
der
Chemins
de
fer
Algeriens
de
l’Etat
im
Besitz
der
drei
Privatgesellschaften
Chemins
de
fer,
de
Paris
à
Lyon
et
à
la
Méditerranée
(„P.-L.-M.
Algerien“),
Compagnie
des
Chemins
de
fer
de
l’Ouest
Algerien
und
Chemins
de
fer
de
Bône-
Guelma
et
Prolongements.
Sämtliche
Linien
sind
eingeleisig,
die
Fahr-
geschwindigkeit
beträgt
auf
der
Hauptlinie
Algier-Oran
beim
Schnellzug
nur
42km,
bei
Personenzügen
durchweg
nur
20-30km.
Auf
einigen
Haupt-
linien
verkehren
Speise-
und
Schlafwagen.
Auf
den
Nebenlinien
haben
die
Züge
meist
nur
ein
einziges
Kupee
erster
Klasse,
die
ungefähr
der
deutschen
(calorifères)
ist
in
den
Hochsteppen
namentlich
bei
Nachtfahrten
unzu-
reichend.
In
Ostalgerien
führen
Schneeverwehungen
und
Wolkenbrüche
im
Winter
bisweilen
mehrtägige
Verkehrsstörungen
herbei.
Die
Fahrpläne
findet
man
in
dem
Livret
A.
Jourdan
(Indicateur
des
Chemins
de
fer,
de
la
Navigation,
des
Voitures
publiques;
60
c.),
im
Livret-
Chaix
(Guide
officiel
des
Voyageurs
spécial
pour
les
Chemins
de
fer
de
l’Algérie,
de
la
Tunisie
et
de
la
Corse;
50
c.)
und
in
dem
Indicateur
Officiel
(Guide-poche
Algérien
Lande
gilt
die
Pariser
zurück
ist.
Am
Schalter,
wo
die
Abfertigung
zufolge
der
vielen
Schreib-
arbeit
der
Beamten
In
größeren
Städten
kann
man
meist
in
der
Stadtagentur
die
Fahrkarte
im
voraus
lösen
und
das
Gepäck
vorher
aufgeben
(enregistrer;
wie
in
Frank-
reich
30
kg
Freigepäck).
Rückfahrkarten
(billets
d’aller
et
retour)
haben
bis
50km
zweitägige,
über
400km
mindestens
siebentägige
Gültigkeit.
Über
die
Billets
d’aller
et
retour
collectifs
pour
familles,
über
die
Billets
col-
lectifs
d’excursion
d’aller
et
retour
und
über
die
Cartes
de
circulation
à
demi-place,
die
höchstens
bei
einem
mehrmonatigen
Aufenthalt
in
Be-
tracht
kommen
können,
vergleiche
man
die
Kursbücher.
Bei
der
geringen
Fahrgeschwindigkeit
der
Eisenbahnen
und
bei
dem
vorzüglichen
Straßennetz
werden
wohlhabende
Reisende
namentlich
zu
mehreren
die
Beförderung
mittels
Automobils
vorziehen.
Besonders
lohnend
sind
Automobiltouren
von
Oran
nach
Tlemcen
(vgl.
S.
192),
von
Algier
einerseits
über
Castiglione,
Tipaza,
Hammam
Rhira,
Affreville
nach
Teniet
el-Haâd
und
zurück
über
Blida-Boufarik,
anderseits
über
Cap
Matifou,
Ménerville,
Tizi-Ouzou
nach
Fort-National
und
Michelet
(Tazmalt),
von
Bougie
durch
den
Chabet
el-Àkra
nach
Kerrata
oder
über
Djidjelli
und
Mila
nach
Constantine,
von
Algier
oder
Constantine
nach
Biskra.
Auto-
mobile
sollen
in
den
Ortschaften
nicht
mehr
als
16km,
auf
der
Landstraße
nur
30km
in
der
Stunde
zurücklegen.
Die
Leihautomobile,
die
man
in
den
größeren
Städten
erhält,
sind
meist
nur
schwache
Maschinen
von
höchstens
10-16
Pferdekräften.
Für
größere
Ausflüge
empfiehlt
sich
namentlich
in
Gesellschaft
auch
die
Benutzung
von
Privatfuhrwerk.
Man
suche
sich
den
Wagen
selbst
auf
den
Standplätzen
oder
bei
dem
Fuhrhalter
während
der
Hauptreisezeit
auf
frische
Tiere,
da
man
mit
abgetriebenen
Gäulen
leicht
unterwegs
liegen
bleibt.
Hat
man
ein
gutes
Fuhrwerk
ge-
funden,
so
miete
man
es
möglichst
gleich
für
mehrere
Tage.
Auf
dem
Lande
erhält
man
häufig
gar
kein,
fast
niemals
billigeres
Fuhrwerk.
Bei
bescheidenen
Mitteln
ist
man
abseits
der
Eisenbahnen
und
der
wenigen
von
Motoromnibus
befahrenen
Landstraßen
auf
die
Diligencen
angewiesen,
deren
Fahrpläne
man
nur
in
dem
oben
gen.
Kursbuch
von
Jourdan
findet.
Außer
der
Postdiligence
(Courrier)
gibt
es
bisweilen
eine
wohlfeilere,
aber
noch
ärmlichere
„Concurrence“.
Man
erkundige
sich